Neue Wilde: Globalisierung in der Pflanzenwelt
Die Ausstellung widmete sich den Neophyten, also jenen Pflanzen, die nach 1492 ("Entdeckung" Amerikas) in ein neues Gebiet gebracht wurden und sich dort ausgebreitet haben.
Zum Teil nehmen diese Pflanzenarten Standorte ein, die von heimischen Arten bislang nicht besetzt wurden, sie können sich aber auch auf Kosten der heimischen Flora ausbreiten. Neophyten werden vor allem dann als problematisch wahrgenommen, wenn sie invasiv sind und andere Arten verdrängen, schützenswerte Lebensräume gefährden bzw. wirtschaftliche oder gar gesundheitliche Schäden verursachen.
Zum Beispiel können die Pollen der Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) starke Allergien auslösen, oder kann der Kontakt mit den Blättern des Riesen-Bärenklaus (Heracleum mantegazzianum) in Kombination mit Sonneneinstrahlung zu schweren Verbrennungen auf der Haut führen.
Durch das Zutun des Menschen können Pflanzen über ihre natürlichen Ausbreitungsbarrieren hinweg „wandern“. So verdeutlichen gerade Neophyten, welche potenziellen Risiken und Herausforderungen die Einführung von Arten in neue Lebensräume mit sich bringen kann.
Dieses gleichermaßen aktuelle wie komplexe Thema wurde in der Ausstellung behandelt, die vom Verband Botanischer Gärten erarbeitet worden war und 2024 im Botanischen Garten Linz gezeigt wurde. Auf 14 Tafeln wurde das Phänomen „Neophyten“ aus den verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet, Reisewege und Pflanzeneigenschaften, sowie auch die Bedeutung von Botanischen Gärten und Privatgärten als Ursache für die Ausbreitung von Neophyten thematisiert. Steckbriefe wiesen darüber hinaus im gesamten Freiland auf Pflanzen hin, die bei uns oder in anderen Teilen der Welt als „Neue Wilde“ heimisch geworden sind.
Ausstellungsort: Botanischer Garten, Freiland
Ausstellungsdauer: Samstag, 11. Mai bis Sonntag, 3. November 2024