Eva Bosch: Le Sacre du Printemps - Blüten-Bilder
Ausstellung Ölmalerei
Die Künstlerin über ihre Arbeit:
"Blumen sind ein Sinnbild für das Schöne, für die Schönheit des Augenblickes, dem der Keim der Vergänglichkeit innewohnt – Schönheit und Hinfälligkeit – Werden und Vergehen – zugleich.
„Le Sacre du Printemps“ von Igor Strawinsky hat mich darüber nachdenken lassen, wie sich im Laufe der Menschheitsgeschichte die Opfer, die man Göttern brachte oder einem Gott, von den blutigen Menschenopfern hin zu subtileren Formen der Huldigung oder der Besänftigung des Allmächtigen, entwickelt haben.
Kindheitserinnerungen an Blütenteppichen vor Altären bei Prozessionen, tauchten vor meinem geistigen Auge auf – die Blumen streuenden Kinder in weißen Kleidern, sozusagen die reinen Jungfrauen mit reich gefüllten Blumenkörbchen, die sie als Opfer darbrachten.
Seeprozessionen, die mit Blumen geschmückten Boote, der Brauch des Narzissenfestes in Altaussee. All diese Rituale sind tief in unserer Kulturgeschichte verankert. Auch das „Rosenkranzbeten“ möchte ich in diesem Strauß von Möglichkeiten der Gottesverehrung einschließen, mit dem Hinweis auf den heilenden Meditationszustand, der durch das Aneinanderreihen der Fürbitten und die stetige Wiederholung der gleichen Worte entsteht.
Aus persönlichem Anlass habe ich mit dem Aneinanderreihen weißer Blüten auf blauem Grund begonnen. Nur die Köpfe – das „Gesicht“ - der Blüte ist dem Betrachter zugewandt. Mein erstes Bild dieser Art nannte ich „Anstelle eines Rosenkranzes“, denn jede Blüte die entstand, die ich malte, war mit einem Wunsch verknüpft.
Am Traunsee habe ich mir vorgestellt, wie es wäre, wenn der See wie ein Teppich mit Blüten bedeckt wäre.
Der Überschwang des Frühlings mit seiner ganzen Fülle, seiner Blütenpracht erschütterte mich und drängte mich, Blüten meditativ aneinanderzureihen, in stetiger Wiederholung wie ein Ritual mit magischen Kräften. In fast einer Feierlichkeit wuchsen auf blauem Grund viele weiße Blüten. Die linke Hand hielt die Blüte, ich spürte ihren Stiel zwischen Daumen und Zeigefinger und die rechte Hand malte und malte."
Ausstellungsdauer: Samstag, 2. April bis Montag, 18. April
Vernissage: Freitag, 1. April, 18 Uhr (Eintritt frei). Eröffnung durch Mag.a Andrea Bina, Leiterin Stadtmuseum Nordico.
Covid19: FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen.