Sommerblüte im Botanischen Garten

Mit den hochsommerlich warmen Temperaturen haben sich nun die Sommerblüher prächtig entwickelt. Die Palette an Pflanzen, die jetzt Hauptblütezeit haben, ist groß. Es handelt sich in erster Linie um Stauden und Sträucher.

In den Schaubeeten beim Hufeisenteich und im Senkgarten sind es die Sommerstauden mit den zur Jahreszeit passenden Namen „Sonnenröschen“ (Helianthemum) und „Sonnenaugen“ (Heliopsis). Es folgen gelbe Kissen von Mädchenaugen (Coreopsis), blaue Kerzen von Glockenblumen (Campanula), Ritterspornen (Delphinium) und Funkien (Hosta), rote Farbtupfer von Kokardenblumen (Gaillardia), rosarote Wolken von Astilben, weiße Kelche von Lilien… die Vielfalt ist enorm.

Besonders ins Auge springen die Phloxe, von denen es ungefähr 70 Wildarten gibt, die großteils in Nordamerika, aber auch in Russland vorkommen. Die häufig in Gärten kultivierten Züchtungen stammen von der in den USA vorkommenden Wildform Phlox paniculata (Rispen-Phlox). 

Eine weitere beliebte Gruppe der Sommerblüher sind die Funkien, auch Herzblattlilien genannt (Hosta). Die zu den Spargelartigen gehörige Gattung stammt aus Ostasien. Die meisten der etwa 22 bekannten Wildarten kommt in Japan vor. Sie lieben frische, nährstoffreiche Böden an schattigen oder halbschattigen Standorten. Gefragt sind sie nicht nur wegen ihren attraktiven Blüten, sondern auch wegen ihres Blattschmuckes.

Klassische Sommerblumen sind die Taglilien (Hemerocallis), die besonders in den Teichbeeten nahe der Gartenbühne konzentriert sind. Nomen est Omen: die wunderschönen Blüten sind wirklich nur einen Tag geöffnet. Jede Pflanze bildet aber relativ viele Einzelblüten aus, sodass doch mit einer längeren Blütenphase gerechnet werden darf.

Als Beispiel für sommerblühende Sträucher seien die Eibische oder Hibiskus erwähnt. Die zu den Malvengewächsen gehörige Gruppe ist sehr artenreich. Die meisten kommen in tropischen und subtropischen Regionen der Erde vor. Nicht alle sind holzig, es gibt auch zahlreiche im Boden überwinternde Stauden. Im Botanischen Garten befinden sich einige Sorten von Strauch-Eibischen (Hibiscus syriacus) und Sumpf-Eibischen (Hibiscus moscheutos).

Eine weitere Gruppe sind die Hortensien (Hydrangea), die mit schirm-, rispen- oder ballartigen Blütenständen zu den Stars unter den Sommerblühern zählen. Typisch für die Gattung ist, dass die meisten Arten sterile, auffällig vergrößerte Randblüten bilden, die zur Verbesserung der Schauwirkung für die Blütenbesucher dienen. Die eigentlichen, zur Fortpflanzung dienenden Blüten sind hingegen relativ klein und unscheinbar. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der rund 70 wild vorkommenden Hortensienarten erstreckt sich über die gemäßigten Regionen Süd- und Ostasiens, sowie Nord- und Südamerika. Besonders auffällig sind die Züchtungen aus der Art Hydrangea macrophylla und die Rauhblatt-Hortensie (Hydrangea aspera), deren Blätter sich wie ein Plüschtier anfühlen.

 
Tauchen Sie ein in das sommerliche Blütenmeer im Botanischen Garten. Sie finden auch jede Menge ruhiger Erholungsinseln zum Abschalten für Zwischendurch: ob auf der Sonnenterrasse im Rosengarten, der Schwebeliege beim Bühnenteich, im Blumenmeer des Senkgartens oder im Gastgarten des Café Orchidee – suchen Sie sich Ihre Lieblingsoase!
 

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