Ein Rundgang durch den Botanischen Garten
Begleiten Sie uns durch den Botanischen Garten und lesen Sie über die Besonderheiten der einzelnen Stationen.
Die Gewächshäuser
Im Eingangshaus befindet sich in den Sommermonaten ein großes Becken mit tropischen Seerosen. Neben insektenfangenden Pflanzen sind hier die unterschiedlichsten Kalthausorchideen zu bewundern. In der kalten Jahreszeit sorgen winterblühende Pflanzen (z.B. Kamelien) und dekorative Kübelgewächse für farbenfrohe Abwechslung.
Das Tropenhaus vermittelt einen Eindruck vom Klima im tropischen Regenwald. Es gedeihen Nutzpflanzen wie Kaffee, Kakao, Vanille, Bananen, Ananas, Zuckerrohr oder Ingwer. Auch eine Fülle von Zierpflanzen, unter anderem Bromelien, Flamingoblumen, Mimosen und viele mehr, sind zu sehen. Die Riesenseerose mit ihren bis zu 1,8 Meter großen Blättern ist zur Blütezeit von Juli bis September eine der Hauptattraktionen im Tropenhaus.
Das Sukkulentenhaus steht ganz im Zeichen Wasser speichernder Pflanzen. Die verschiedenen Arten sind nach ihren Heimatgebieten Afrika, Mittel- und Südamerika und Mexiko getrennt. Mit seiner einzigartigen Schutzsammlung von Kakteen ist der Botanische Garten führend in Europa. Die Schutz- und Typenpflanzensammlung der IOS (Internationale Organisation für Sukkulentenforschung) umfasst vor allem kleinbleibende Kakteen in ca. 1000 Arten.
Das Orchideenhaus ist das Markenzeichen des Linzer Gartens: hier ist eine die umfangreichsten Orchideensammlungen Europas beheimatet. Seltene Wildarten und prächtige Züchtungen blühen hier rund ums Jahr. Daneben finden sich Raritäten wie verschiedene Arten des Schiefblattes (Begonia).
Das Ausstellungshaus dient auch als Kalthaus zum Überwintern zahlreicher Kübelpflanzen. Vom Frühjahr bis in den Herbst finden hier aber Sonderausstellungen statt.
Die Freilandanlagen
In den Schmuckanlagen mit Senkgarten finden Gartenfreunde eine breite Palette an Pflanzenkombinationen. Die Blumenbeete beim Eingang sind verführerischer Blickfang und immer entsprechend der Jahreszeit geschmückt.
Die Heimische Flora wird in Ausschnitten wie Auwald, Teich, Sumpfwiese, bodensaurer Mischwald, Kalkbuchenwald, Moorwiese dargestellt. Vertreten sind auch eine Anzahl geschützter und in Österreich als gefährdet geltender Pflanzen.
Der Bodenlehrpfad informiert mit Schautafeln und Vitrinen, die im Botanischen Garten in 10 Stationen installiert wurden, über die Welt im Boden.
Entlang eines Weges wird ein kleiner Querschnitt durch die Geologie Oberösterreichs mit den wichtigsten Gesteinen geboten.
In der Nutzpflanzenabteilung können Kulturrassen und Stammformen von Öl-, Stärke-, Faser-, Färbe-, Heil-, Genussmittel- und Gewürzpflanzen in natura betrachtet werden. Am Beispiel der „Mendelschen Regeln werden die Vererbungsgesetze anschaulich dargestellt.
Skulpturen österreichischer Künstler inmitten der Grünanlagen machen den Garten zum Ort der Begegnung zwischen Mensch und Kultur.
Im Systemgarten kann der Stammbaum des Pflanzenreiches in Form von Beispielen aus den verschiedenen Pflanzenfamilien nachvollzogen werden.
Im typisch oberösterreichischen Bauerngarten befinden sich unterschiedliche Gemüse-, Beeren- und Zierpflanzensorten, wie sie früher gebräuchlich waren und heute teilweise wieder sind.
Der Naturgarten ist mit seinen unterschiedlichen Lebensräumen wie Blumenwiese, Brache und Hecke so angelegt, dass sich viele unterschiedliche Tier-, aber natürlich auch Pflanzenarten ansiedeln können. Totholzhaufen und Trockensteinmauer strukturieren den Garten zusätzlich, außerdem zeigen wir welche Quartiere für Gartentiere Sinn machen.
Eine wichtige Aufgabe der Botanischen Gärten ist die Erhaltung seltener, vom Aussterben bedrohter Pflanzen (sog. Rote Liste-Arten). Zudem werden interessante botanische Themen Gruppen gezeigt (z.B. Blütenbiologie, Spross-Systeme, Kreuzungen).
Sumpf- und Wasserpflanzen der heimischen Flora befinden sich in den Florenbereichen der Sumpfwiese, dem Wiesenmoor und im Alpinum.
In der Anlage für Iris und Steppenpflanzen sind eine Vielzahl Wärme und Trockenheit liebender Pflanzen aus gemäßigten Zonen zu sehen.
Gehölze aus Amerika befinden sich auf dem schmalen Wiesenstreifen im westlichen Teil des Gartens. Im Anschluss daran finden sich asiatische Gehölze.
Viele besondere Gehölze aus Asien konzentrieren sich entlang des Weges zwischen Skulpturenweg und Heidegarten. Besonderen Reiz verleihen die Pfingstrosen in vielen verschiedenen Sorten.
Im Heidegarten präsentieren sich Schneeheide und Besenheide mit Wacholder, Föhren, Birken, Ginster, Gräser, Königskerzen. Das Gelände ist als typische Heidelandschaften auf jeweils verschiedenartigen, alkalischen oder sauren Böden gestaltet.
Das Linzer Rosarium ist im Stil eines Englischen Rosengartens angelegt und präsentiert insgesamt über 300 verschiedenen Rosensorten. Englische Rosen, Zentifolia-, Moos-, Remontant-, Bourbonrosen sowie moderne Klassen wie unter anderem Polyanth- und Teehybriden, Floribunda-, Park- und Kletterrosen zeigen die Vielfalt der Rosa.
Die Sonnenterrasse neben dem Rosarium lädt zu einer gemütlichen Rast ein. Hier kann man in Ruhe lesen, plaudern, träumen, ...
Außerhalb des Rosengartens hinter der Sonnenterrasse befindet sich der sogenannte "Japanhang", der den Waldpflanzen Ostasiens (Japan, Korea) gewidmet ist.
Im einem Nord exponierten Hang findet die Waldflora Asiens, Amerikas und des Kaukasus, vertreten durch immergrüne Laubgehölze sowie Farne, Primeln und andere Schattenpflanzen, ideale Bedingungen.
Die Narzissenwiese, eine naturbelassene Blumenwiese, die nur zwei Mal jährlich gemäht wird, verwandelt sich im Frühling in ein weißes Blumenmeer.
An der Ostgrenze des Gartenareals führen Granitstufen, eingesäumt von mächtigen, bemoosten Steinen in jenen Bereich, der als Farngrund den Übergang zu den Standorten von Pflanzen humider Klimazonen schafft.
Das Alpinum beherbergt an die 1.000 verschiedene Pflanzenarten aus den Gebirgsregionen aller Kontinente.
Neben dem Alpinum erstreckt sich an der Ostgrenze des Gartens in einem schmalen Bogen der Bereich der farbenprächtigen Pannonischen Flora. Ein kleines Areal, bestimmt von einer mächtigen Gruppe der Atlaszeder, ist den Pflanzen aus Nord und Südafrika gewidmet.