Grünes Leben am Wasser

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Wasser ist das Grundelement allen Lebens, ohne Wasser ist kein Leben, so wie wir es kennen, möglich. Der größte Teil der Pflanzen ist auf ein Normalmaß an verfügbarem Wasser eingestellt, manche lieben aber das Extreme: sie bevorzugen Standorte im oder unmittelbar am Wasser. Sumpf- und Uferpflanzen wurzeln im dauernd Wasser getränkten Boden, Wasserpflanzen leben überhaupt im nassen Element, wurzeln entweder im Boden des Gewässers oder schwimmen im Wasser oder an der Wasseroberfläche. Nur mit Hilfe spezieller Anpassungen war es ihnen möglich, diesen extremen Lebensraum zu besiedeln, denn ein wichtiges Element ist im Wasser Mangelware: Sauerstoff, den die Zellen im Pflanzenkörper genauso brauchen, wie auch die tierischen oder menschlichen Zellen. Die meisten Wasserpflanzen haben deshalb ein spezielles Luftgewebe (Aerenchym) ausgebildet, das Sauerstoff aus der Atmosphäre in den Wurzelraum leitet.

Sumpf- und Wasserpflanzen der heimischen Flora befinden sich in den Florenbereichen der Sumpfwiese, dem Wiesenmoor und im Alpinum. Einige wichtige Vertreter der Sumpfpflanzen sind: Sumpfdotterblume (Caltha palustris), Sumpfwolfsmilch (Euphorbia palustris), Schachblume (FritiIlaria meleagris), Herbstzeitlose (Colchicum autumnale), Salweide (Salix caprea), Blutweiderich (Lythrum salicaria), Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica), Sumpf-Schwertlilie (l.pseudacorus), Schwanenblume (Butomus umbellatus), Straußweiderich (Lythrum  thyrsoides). Wasserpflanzen sind z.B. Krebsschere (Stratiotes aloides),  Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica),  Weiße  Seerose (Nymphaea alba), Kleine Seerose (N. candida), Gelbe Teichrose (Nuphar lutea), Kleine Teichrose (N. pumila), Fieberklee (Menyanthes trifoliata), Rohrkolben (Typha latifolia), Sumpffarn (Thelypteris palustris), Blutauge (Comarum palustre), Seekanne (Nymphaeoides peltata), Wasserschlauch (Utricularia vulgaris) und viele andere. Feuchtbiotope sind überaus artenreiche Lebensräume, nicht nur in Bezug auf die Pflanzen sondern auch auf die Tiere. Viele Feuchtlebensräume sind durch Zuschütten, Drainagieren, Verschmutzung oder Verbauung gefährdet. Viele Arten sind deshalb vom Aussterben bedroht und stehen auf der Roten Liste.

Da es in allen Regionen der Erde Ufer- und Wasserpflanzen gibt bzw. viele Gartenformen daraus entstanden sind, werden Beispiele im Bereich der großen Teiche dargestellt, wobei es sich selbstverständlich nur um einen kleinen Ausschnitt aus der großen Vielfalt handelt. Auffallend zu Pflanzen trockener Standorte ist, dass Pflanzen feuchter Zonen üppiges Wachstum aufweisen und oft große Blattmasse entwickeln. Sie brauchen ihre Verdunstung ja nicht einzuschränken, da stets genügend Wasser zur Verfügung steht. Die Böden sind meist schwer und nährstoffreich. Kommt es allerdings einmal zu Wasserverknappung, sind diese Pflanzen bald welk und vertrocknet. Sie besitzen keine Einrichtungen um längere Trockenperioden zu überstehen. Die bekanntesten Vertreter der Wasserpflanzen stellen wohl seit jeher die Seerosen dar, deren es für alle Größen und Tiefen die entsprechenden Sorten in vielfältigen Farben gibt. Eine große, weiß blühende Sorte, die in Linz in der Betriebsgärtnerei der ESG am Pöstlingberg entstand, weist auch den Namen „Pöstlingberg“ auf. Es handelt sich um eine starkwüchsige Selektion aus Sämlingen von Nymphaea tuberosa, die vom Betriebsgärtner der Linzer ESG, Wendelin Buggele, ausgelesen wurde. Die Uferzone der Teichbeete wird geprägt von rosa Sumpfprimeln (Primula rosea) und weißen Sumpfdotterblumen (Caltha palustris alba) aus dem Himalaja. Diese gedeihen gemeinsam mit der Scheinkalla aus Amerika und Kamtschatka (Lysichiton) mit gelben bzw. weißen Blüten und mächtigen Blättern. Narzissen, Sommerknotenblume und Trollblumen sind weitere Frühlingsblüher, die von japanischen Iris kaempferi, Taglilien (Hemerocallis) und Dreimasterblume (Tradescantia) abgelöst werden. Im Hochsommer beeindrucken die mächtigen Blattwerke des Rhababer und des Pfahlrohres (Arundo donax), die im Gegensatz zu den filigranen Blättern der Bambus-Arten stehen.

Eine asiatische Wunderpflanze

Bambus gehört zur Familie der Gräser und bildet verholzende Triebe von wenigen cm bis über 4 m Höhe. Tropische Vertreter werden sogar bis 20 m hoch. Die bei uns winterharten Bambus-Arten stammen aus den Wäldern Ostasiens und Japans. Es handelt sich um monokarpe Pflanzen, d. h. sie blühen und fruchten nur einmal und sterben dann ab. Allerdings kann es Jahrzehnte dauern, bis es so weit kommt. Durch die Samenproduktion ist aber dafür gesorgt, dass die Pflanze nicht ausstirbt, die Bestände erholen sich wieder und es dauert einige Jahre, bis sie wieder in alter Pracht vorhanden sind. In China ist der Bambus die wichtigste Futterpflanze für den Pandabären und ein großflächiges Abblühen verursachte eine Hungersnot und damit eine Reduktion des Bestandes dieser seltenen Tiere.

Eine künstliche Quelle und ein Bachlauf verbindet die beiden Teiche, verschiedene Weidenarten sind angesiedelt und eine Gruppe von Sumpfzypressen (Taxodium distichum) befindet sich in der Mitte. Diese Nadelgehölze, welche das Laub im Herbst abwerfen, stammen aus den Sumpfgebieten des südlichen Nordamerikas. Um in den überschwemmten Gebieten nicht zu ersticken, entwickeln die Wurzeln so genannte Luftknie, die auch hier ausgebildet werden.

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