1953 – Gründung der Naturkundlichen Station
1953 wird Prof. Ewald Schild auf Initiative von Bürgermeister Dr. Ernst Koref nach Linz geholt und die „Mikrobiologische Station Schild“ als Forschungslaboratorium für wissenschaftliche und angewandte Mikroskopie, Mikrofotografie und Mikrokinematografie gegründet. Die wissenschaftliche Forschung in Linz soll dadurch gefördert werden. Der Ruf Prof. Ewald Schilds gründet auf seiner Leidenschaft für die Mikroskopie. Er ist einer der ersten, der Filmaufnahmen durch das Mikroskop macht. Für die Entwicklung der Küvettenmikroskopie erhielt er den Dr.-Karl-Renner-Preis.
In den Jahren 1952/53 lässt die Stadt Linz, trotz schwieriger wirtschaftlicher Situation, Ewald Schild ein Gebäude an der Roseggerstraße 22, neben dem Botanischen Garten errichten, was vom Weitblick der Stadtverwaltung jener Tage zeugt. Der zweigeschossige Bau mit Laboratorium und Wohnung, nennt sich „Mikrobiologische Station Schild“ und soll ein „Forschungslaboratorium für wissenschaftliche und angewandte Mikroskopie, Mikrofotografie und Mikrokinematografie“ sein.
In enger Zusammenarbeit mit der Volkshochschule finden Führungen und Kurse statt, wobei zum Beispiel 1954 etwa 700 Personen an den Instrumenten sitzen. Laut Bürgermeister-Verfügung wird die Station ab 1955 als Einrichtung im Rahmen der Kulturverwaltung geführt und dient der wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiet der Mikrobiologie und der Erwachsenenbildung.
Als Schild, der es als seine Lebensaufgabe sieht, die eigene Begeisterung über die mikroskopische Formenfülle anderen zu vermitteln, im Oktober 1962 im Alter von 63 Jahren stirbt, übernimmt Dr. phil. Robert Jarosch die „vorläufige“ Leitung der Station. Jarosch – studierter Mikrobiologe, beschäftigt in den Linzer Stickstoffwerken – und schon zuvor mit Arbeitsplatz Roseggerstraße bei Schild – gelingt es erstmals im Rahmen spezieller mikrokinematografischer Aufnahmereihen bislang unbekannte Formelemente des Innenlebens von Zellen darzustellen.