Aktuelle Infos der Naturkundlichen Station

Die Naturkundliche Station hat ein breitgefächertes Aufgabengebiet, das von Grundlagenforschung über Planungs- und Naturschutzpraxis bis hin zur Umweltbildung reicht. Dementsprechend vielfältig sind auch unsere Projekte und Tätigkeiten. Die neuesten wollen wir Ihnen auf dieser Seite immer vorstellen. Zusätzlich finden Sie hier Verweise auf unsere aktuellsten Artikel zur Linzer Pflanzen- und Tierwelt.

Rückblick: Klimaachsenfest

Am 27. September fand zum zweiten Mal das Klimaachsenfest in der Lederergasse statt, bei dem sich verschiedenste Vereine und Organisationen, die in den Themenbereichen Nachhaltigkeit, Klima- und Naturschutz aktiv sind, präsentieren konnten. Die Naturkundliche Station war ebenfalls mit dabei und zeigte den interesseierten Besucher*innen unter anderem an Hand einer Miniatur-Totholzhecke, welchen ökologischen Wert diese für Gärten und Parks darstellt. Igel, Blindschleiche, Erdkröte, Rotkehlchen, Rotschwanz, Zaunkönig sowie eine Reihe von Insektenarten nutzen das attraktive Strukturelement als Versteck, Nistmöglichkeit und Nahrungsraum. Auch im neuesten ÖKO.L-Heft konnte bereits geschmökert werden und als besonderes Zuckerl konnten sich Bürger*innen insektenfreundliche Stauden aus der Stadtgärtnerei an unserem Stand abholen.

Das neue ÖKO.L-Heft ist da!

Das 3. Heft des Jahres widmet sich voll und ganz einer faszinierenden Säugetiergruppe – den Fledermäusen. Im Rahmen eines durch den Klimafonds der Stadt Linz finanzierten Projektes konnte die Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich (KFFÖ) eine Reihe neuer Erkenntnisse, über die meist im Verborgenen lebenden Tiere, die selten im Fokus der Öffentlichkeit stehen, gewinnen.

Isabel Schmotzer stellt in ihrem Auftaktartikel die aktuell in Linz vorkommenden Fledermausarten und ihre Verbreitung im Stadtgebiet vor. Über die Veränderungen der Fledermausfauna in Linz berichtet Guido Reiter. Verbesserte Erfassungsmethoden und Ausbreitungstendenzen gewisser Arten zeichnen hier ein erfreuliches Bild. Wie sich Jugendliche für das Thema begeistern lassen, verrät Magdalena Fuchs in ihrem Artikel über ein Schulprojekt an der HBLA Elmberg. Richtig spannend wird es, wenn Guido Reiter schildert, wie sich mittels DNA-Analysen aus dem Kot der Fledermäuse Rückschlüsse über deren Ernährung ziehen lassen. So viel sei verraten, auch invasive Stechmückenarten stehen auf dem Speiseplan der Fledertiere. Julia Kropfberger und dem Team der KFFÖ gelang im Botanischen Garten Linz der Erstnachweis der Alpenfledermaus in Österreich. Über diesen und weitere Funde der Art erzählt sie in ihrem Bericht. Den Abschluss bildet ein Gemeinschaftsartikel von Isabel Schmotzer, Guido Reiter, Julia Kropfberger und Gudrun Fuß, in dem Gefährdung, Schutz und Förderung heimischer Fledermäuse thematisiert wird. Dazu gib es Tipps für einen fledermausfreundlichen Garten.

Inhaltsangabe, Vorwort und Informationen zur Bestellung vom ÖKO.L-Heft 3/2024

Ein blauer Schmetterling?

Fast könnte man denken, wunderschöne blaue Schmetterlinge gaukeln derzeit entlang von Flüssen und Bächen. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um Libellen, genauer gesagt um Prachtlibellen, von denen es bei uns zwei Arten gibt – die Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) und die Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens). Charakteristisch sind ihre metallisch schimmernden Flügel und ihr tanzender Flug, der sie stark von anderen Libellenarten unterscheidet.

Sie gehören zwar zur Familie der Kleinlibellen, mit einer Körperlänge von etwa 50 mm und einer Spannweite von bis zu 70 mm sind Prachtlibellen jedoch größer als einige Großlibellenarten. Die Männchen der beiden heimischen Arten sind leicht zu unterscheiden. Entdecken Sie Tiere mit komplett blau gefärbten Flügeln, handelt es sich um die Blauflügel-Prachtlibelle. Haben die Flügel hingegen eine schwarzblau schillernde Flügelbinde, so sind es Männchen der Gebänderten Prachtlibelle, die bei uns etwas häufiger anzutreffen ist. Etwas unscheinbarer, aber in wunderschönen Grün- und Brauntönen präsentieren sich hingegen die Weibchen.

Wer den Libellen einige Zeit aufmerksam zusieht, kann interessante Verhaltensweisen wie zum Beispiel ein ausgeprägtes Balzverhalten entdecken. In diesem Sinne, viel Spaß beim Beobachten am Wasser!

Junger Wanderfalke im Botanischen Garten freigelassen

Am 11. Juli konnte ein juveniles Wanderfalken-Männchen im Botanischen Garten Linz freigelassen werden. Der Wanderfalke wurde am 16. Mai in Wels auf einem Fensterbrett sitzend aufgefunden, da er auch nach längerer Zeit nicht weg flog, wurde er durch die ICARA Tierrettung zur OAW Greifvogel- und Eulenschutzstation des Naturschutzbundes nach Linz Ebelsberg gebracht.
Dort wurde der Vogel von Konsulent Reinhard Osterkorn und seinem Team mit großem Know-how versorgt und auch beringt. Bereits nach vier Tagen konnte er von seinem Einzelquartier in eine Voliere mit Ammentieren (erfahrenen Altvögeln) wechseln und von diesen die falkentypischen Verhaltensweisen erlernen.

Wanderfalken (Falco peregrinus) sind Felsbrüter und bewohnen gebirgige Landschaften und Steilküsten, wie die Urfahrwänd in Linz oder auch das Obere Mühlviertel, weshalb der Botanische Garten den perfekten Startpunkt für unseren Jungvogel darstellt. Aber wer weiß, vielleicht zieht es ihn auch wieder Richtung Wels. Wir wünschen ihm auf jeden Fall alles Gute.

Pressemitteilung der Stadt Linz

Junge Waldkäuze erfolgreich freigelassen

Am 3. Mai 2024 wurden als Highlight der Vogelbestimmungsexkursion im Botanischen Garten zwei junge Waldkäuze freigelassen. Das Pärchen wurde zwei Monate zuvor im Bergschlösslpark gefunden. Die Ästlinge waren zu dieser Zeit noch nicht flugfähig und von den Eltern fehlte jede Spur, weshalb sie in die fachkundigen Hände von Herrn Konsulent Reinhard Osterkorn kamen. Von ihm wurden sie in der OAW Eulen- und Greifvogelstation des Naturschutzbundes Oberösterreich aufgepäppelt und mit Ammenvögeln vergesellschaftet, sodass sie sich das natürliche Verhalten von Waldkäuzen aneignen konnten. Gut genährt mit einem Gewicht von 410 bzw. 485 Gramm und bestens auf ein Leben in Freiheit vorbereitet, entschwanden die beiden Eulen am Ende der Exkursion in die Nacht.
Die jungen Waldkäuze.

Käferlarvenburg - Kinderstube für Wildbienen, Käfer & Co

Ende April wurde eine Käferlarvenburg in der Freistädterstraße beim Jugendspielplatz Urnenhain umgesetzt. Verschiedene Laubholzstämme wurden durch die tatkräftige Unterstützung des Geschäftsbereiches Stadtgrün und Straßenbetreuung, Teams Nord-West und Forst auf einer 3 x 3 Meter großen Grundfläche platziert. Die Hohlräume zwischen den Stämmen wurden mit Aushuberde und Hackschnitzeln befüllt. Den letzten Schliff bekam die Käferburg im Rahmen einer Citizien Activity- Aktion, bei der noch eine Blühmischung gesät und Wildblumen gepflanzt wurden. Außerdem wurde eine Infotafel aufgestellt.

Einige Wochen zuvor wurde bereits eine Käferlarvenburg in der Nussbaumstraße errichtet, die ebenfalls als Kinderstube für Hirschkäfer, Balkenschröter sowie Bockkäferarten und Wildbienen dienen soll. Die Projekte wurden im Zuge des Stadtökologischen Umsetzungsprogrammes realisiert.

Artenschutz am Linzer Segelflugplatz

Die Naturkundliche Station setzt sich seit 70 Jahren so gut wie jeden Tag mit Arten- und Naturschutz auseinander und weiß, wo in Linz die Natur zu Hause ist. Fast überall! Auch in Bereichen wo man gar nicht mit Besonderheiten rechnen würde, wie im Linzer Industriegebiet zum Beispiel. In diesem Teil der Stadt befindet sich das letzte Refugium der Wechselkröte. Sie braucht trockenwarme Gebiete mit lockeren und sandigen Böden, offene, vegetationsarme Flächen mit ausreichenden Versteckmöglichkeiten als Landlebensraum sowie weitgehend vegetationsfreie Gewässer. Um diese gefährdete Amphibienart zu unterstützen, legte die Naturkundliche Station letzten Herbst ein neues Laichgewässer am Linzer Segelflugplatz an.

Mehr Infos zur kleinen Wildnis am Segelflugplatz

Der Bergmolch treibt es bunt!

Mit blau-grauer Rückenfärbung und knallorangem Bauch zählen die Männchen zur Balz- und Fortpflanzungszeit zu den auffälligsten Erscheinungen unter dem heimischen Amphibien. Die neun bis elf Zentimeter langen Lurche verbringen den Großteil des Jahres an Land, jedoch stets in der Nähe von Gewässern. Wie der Name schon vermuten lässt, fühlen sich die Tiere besonders in den höheren Lagen Österreichs wohl. Die Art konnte jedoch auch schon im Keferfeld in Linz nachgewiesen werden. Als äußerst anpassungsfähige Tiere nutzen sie eine breite Palette von Gewässertypen für ihre Fortpflanzung, jedoch ist auch der Bergmolch durch Lebensraumverlust gefährdet.

Mehr Infos über Amphibien und ihren Schutz

Lianen gibt es auch bei uns!

Die Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba) ist ein kletternd-rankendes Wildgehölz aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Sie kann sich an Sträuchern und Bäumen, welche sie als Stütze nutzt, bis über zwölf Meter hochwinden. Die biegsamen Stämme mit längsrissiger Borke haben meist einen Durchmesser von nur einigen Zentimetern, können aber auch armdick werden und weisen eine enorme Zugfestigkeit auf – auch Tarzan könnte an ihnen von Baum zu Baum schwingen.

Mehr Infos zur Waldrebe und anderen heimischen Wildgehölzen finden Sie in der Serie „Hecken zum Verstecken“ des Naturschutzbundes .

Die Fledermäuse landen am Linzer Segelflugplatz!

Einen außergewöhnlichen Einsatz hatte vor kurzem die Linzer Berufsfeuerwehr, sie montierte am Hangar der drei Linzer Segelsportclubs Ersatzquartiere für Fledermäuse. Die nachtaktiven Tiere, die gerne im Bereich des Flugplatzes nach Insekten jagen, können nun hier im Sommer ungestört den Tag verschlafen. Diese Aktion und viele weitere sind aus einem Projekt der Naturkundlichen Station hervorgegangen, dass beim Grand Prix der Artenvielfalt des Naturschutzbundes Österreichs ausgezeichnet wurde. Für den Erhalt dieser grünen Oase arbeiten zahlreiche Akteure wie die Stadtgruppe des Naturschutzbundes , die ansässige Jägerschaft, Privatleute und die schon erwähnten Organisationen Hand in Hand und wie man sieht, gemeinsam wird viel geschafft.

Mehr Infos zum Linzer Segelflugplatz

Die Schlehe – ein Strauch für alle Jahreszeiten!

Die Schlehe (Prunus spinosa), auch Schwarzdorn genannt, ist einer unserer vielfältigsten, heimischen Sträucher. Mit ihren langen, spitzen Dornen ist die Schlehe wichtiger Rückzugsort für Vögel und Kleinsäuger. Ihre weißen, ab März erscheinenden Blüten bieten den ersten Insekten Nahrung und auch ihre Blätter werden nicht verschmäht, so sind zum Beispiel die Raupen des Segelfalters (Iphiclides podalirius) hauptsächlich auf diesem Strauch zu finden. Im Herbst locken die zuckerreichen, gerbsauren Früchte Wacholder- oder Misteldrosseln an, die sie im Ganzen schlucken. Durch das Ausscheiden der Kerne, tragen die Vögel zur Verbreitung der Schlehe bei. 

Weitere Infos zur Schlehe

Wer krebst denn da?

Meist ist es der Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus), der in unseren Gewässern unterwegs ist. Diese ursprünglich aus Nordamerika stammende Krebsart wurde 1970 in Österreich als Speisekrebs importiert. Es zeigte sich jedoch, dass der Signalkrebs Überträger der Krebspest ist. An dieser Krankheit sterben heimische Flusskrebsarten wie Edel-, Stein- und Dohlenkrebs. Zudem ist der Signalkrebs gegenüber den heimischen Arten aggressiv und produziert mehr Nachkommen, wodurch er zu vorherrschenden Krebsart in Österreich geworden ist. Der Naturschutzbund hat ihn daher zum Alien des Jahres 2023 gekürt. 

Mehr Infos zum Signalkrebs

Linz auf Schusters Rappen erkunden! Linz von Berg zu Berg - Teil 1

„Surfen“ auf Landschaftswellen von Rufling nach Linz

Los geht’s mit der West-Ost-Durchquerung des Gemeindegebietes der Landeshauptstadt und etwas darüber hinaus. Als Ausgangspunkt fungiert das historische Haus „Jäger im Kürnberg“, dass wir mit der Linie 17, Haltestelle „Am Dürrweg“, erreichen. Zuerst einmal marschieren wir zum Kürnberger Wald hinauf. Nach dem Waldspaziergang öffnet sich der Blick wieder ins Freie und wir stehen vor der reich strukturierten Leondinger Kulturlandschaft, von der aus wird ins Hainzenbachtal hinabsteigen. Nach einem weiteren Tauziehen mit der Schwerkraft erreichen wir die Höhe der Turmlinie und marschieren an einem der Maximilianischen Türme vorbei, um danach wieder hinunter zu wandern, diesmal ins Zaubertal, von wo aus wir die Glashäuser der Stadtgärtnerei erblicken. Dann noch eine Erhebung: Der Freinberg, den wir über das Arboretum erreichen, bietet eine gute Gelegenheit zur Rast, bevor wir uns in die die Niederungen des Stadtzentrums begeben. Dort erwartet uns zu guter Letzt noch ein Anstieg zu unserem Ziel, dem Linzer Schlossberg. 

Die gesamte Streckenbeschreibung und weitere Wanderungen finden Sie auf unserer Seite "Naturkundliche Wanderungen"

Blick über die Donau zum Linzer Schloss

Sandarium – Hilfe für bodenbewohnende Wildbienen!

In Oberösterreich gibt es die Honigbiene und wer hätte es gedacht  etwa 420 weitere Bienenarten. Zwei Drittel dieser Arten legen ihre Nester im Boden an und sind dabei auf offene, lückige Bodenstellen angewiesen. Der Boden darf dabei nicht zu hart, aber auch nicht zu locker sein, da sonst die Brutröhren in sich zusammenfallen. Wer im eigenen Garten etwas zur Förderung dieser Bodennister und damit etwas für die Artenvielfalt tun möchte, kann ein Sandarium anlegen. Das ist eine mindestens 50 x 50 cm große, fast vegetationslose Fläche an einem sonnigen Standort, die etwa 50 cm hoch mit Sand aufgefüllt ist, der allerdings nicht zu rieselfreudig sein darf.

Eine genaue und detaillierte Anleitung finden Sie hier.

Der Zitronenfalter – Methusalem unter den Schmetterlingen

Einer unserer bekanntesten heimischen Schmetterlinge und noch fast jedem Kind ein Begriff ist der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni). Er gilt als Frühlingsbote, kann er doch bereits an den ersten milden Tagen des Jahres beobachtet werden. Die überwinternden Tiere paaren sich und die Weibchen legen ihre Eier auf Faulbaum (Rhamnus frangula) und Kreuzdorn (Rhamnus cathartica), den Futterpflanzen der Raupen ab. Die Raupen verpuppen sich nach einigen Wochen an der Futterpflanze und im Juni und Juli schlüpft die nächste Generation an Faltern, die meist kurz darauf in geeigneten Verstecken eine Sommerruhe einlegen, um dann im Herbst wieder bis zur Überwinterung zu fliegen. Zitronenfalter sind somit die langlebigsten, heimischen Schmetterlinge und können bis zu zwölf Monate alt werden.

Weitere Informationen zum Zitronenfalter

Der Wanderfalke – das schnellste Tier der Welt lebt auch in Linz!

Der Wanderfalke (Falco peregrinus) ist einer der bekanntesten und am meisten bewunderten Vögel der Welt, ein meisterlicher Jäger der Lüfte. Dank seines massigen, stromlinienförmigen Körpers kann er sich schneller als alle anderen Lebewesen durch den freien Luftraum bewegen. Der kontrollierte Todesstoß, mit dem er seine Beute in der Luft zur Strecke bringt, gehört sicherlich zu den beeindruckendsten Kollisionen in der Natur. Ein Brutpaar dieser Akrobaten der Lüfte gibt es auch in Linz in der "Urfahrwänd".

Weitere spannende Fakten über den Wanderfalken

Wanderfalke

Wer baut solche Lehmtöpfchen?

Im Winter hat man Zeit den Dachboden auszumisten oder Ecken zu säubern, an die man sonst das ganze Jahr nicht denkt. Bei solchen Putzaktionen bekommt man des Öfteren die aus Lehm gebauten Brutzellen der Orientalischen Mauer- oder Mörtelwespe (Sceliphron curvatum) zu Gesicht. Diese Grabwespenart stammt ursprünglich aus Asien (Nordindien, Nepal) und konnte sich seit den 1980er Jahren in Österreich ausbreiten. Charakteristisch für diese Art sind die freiliegenden Brutzellen, die nicht mit einer weiteren Lehmschicht überbaut werden, wie das bei den anderen bei uns vorkommenden Arten üblich ist. Als Futter für den Nachwuchs werden lebende Spinnen, die durch einen Stich der Wespe gelähmt werden, in die „Töpfchen“ eingebracht. Im Anschluss legt das Wespenweibchen ein Ei darauf und verschließt danach die Brutzelle. Den Winter verbringen die Tiere als Puppe oder schon als frischgeschlüpfte Tiere noch sicher verpackt im Kokon in den Lehmtöpfchen, ehe sie diese ab März verlassen. Die Tiere sind für uns harmlos und in keiner Weise aggressiv.

Bienenfreundlicher Vorgarten

Ganzjährig und üppig blühende Staudenbeete, Vogeltränken und Totholzhaufen: All das hätte in den meisten Vorgärten Platz und würde Insekten wie zum Beispiel (Wild)Bienen, Vögel und andere Kleintiere erfreuen. Leider ist die Realität jedoch oft eine andere: Ein oder zwei PKW-Stellplätze, Schotterflächen mit ein paar Grasbüscheln und vielleicht noch ein Kirschlorbeer, der ein unbeachtetes Dasein fristet. So trist und wenig einladend sieht es heutzutage oft zwischen Grundstücksgrenze und Haustüre aus. Blumenbeete und spannende Naturelemente findet man erst, wenn man durch das Haus in den eigentlichen Garten gebeten wird. Doch das lässt sich leicht ändern. Jetzt im Winter ist die beste Zeit für Neuplanung Ihres Vorgartens.

Tipps für die Anlage eines Vorgartens

Nützlinge im Garten fördern. Schmetterlinge, Wildbienen, Singvögel & Co

Ein rundum gelungenes Buch von Sofie Meys, das viele verschiedene Tiergruppen vorstellt, die mit ein bisschen gutem Willen unsererseits, ein Zuhause im heimischen Garten finden können. Dem Thema Nisthilfen wird viel Platz eingeräumt und ebenso der tierfreundlichen Bepflanzung. Manche Themen wie das ganzjährige Füttern von Vögeln werden von allen Seiten beleuchtet, so dass sich jeder selbst eine Meinung bilden kann. Das ist ein neuer und guter Ansatz.
176 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, Preis: € 19,90; Graz, Leopold Stocker Verlag, 2021, ISBN 978-3-7020-1929-7
Noch mehr Informationen zum Buch

In loser Abfolge wollen wir Ihnen ab jetzt immer wieder Bücher vorstellen, die uns sehr gut gefallen und die wir bereits im ÖKO.L rezensiert haben. Vielleicht ist ja auch ein passendes Weihnachtsgeschenk dabei!

Buchcover - Fotos von Blaumeise, Igel und Biene

Kein Torf im Garten!

Im Garten braucht es keinen Torf!

Fruchtbare Erde entsteht, wenn der Boden ausreichend mit Kompost versorgt, schonend gelockert und mit organischem Material wie Rasenschnitt oder klein gehäckseltem Strauchschnitt gemulcht wird. In Fertig-Substraten aus dem Gartencenter, die für Garten oder für Topf- und Zimmerpflanzen geeignet sind, versteckt sich oft Torf, auch wenn „BIO“ draufsteht, kann er enthalten sein, da die EU-Bio-Verordnung den Einsatz von Torf nicht verbietet. Nur wenn Sie die Aufschrift „torffrei“ auf der Verpackung finden oder sich durch einen Blick auf die Inhaltsstoffe im Kleingedruckten versichert haben, dass kein Torf enthalten ist, sollten Sie die Erde kaufen. Torfabbau zerstört unwiderruflich Feuchtlebensräume und sorgt damit für den Verlust von Arten. Mit torffreier Erde tragen Sie außerdem zum Klimaschutz bei, da in Mooren 30 % des gesamten vorkommenden terrestrischen Kohlenstoffs gespeichert ist, der durch Torfabbau wieder freigesetzt wird.

Spaten in dunkler Erde

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