Amphibien- und Reptilienarten

Anhand von Beobachtungsdaten aus verschiedenen Quellen wird die heutige Herpetofauna von Linz und der unmittelbaren Umgebung dargestellt.
(Quellen: Naturkundliche Station Linz, Archiv Biologiezentrum OÖ. Landesmuseum, Naturhistorisches Museum Wien, unveröffentlichte herpetologische Arbeiten im Auftrag der Naturkundlichen Station Linz, Literatur, herpetologische Kartierungen des Verfassers und vielen Meldungen von Beobachtern aus Linz und OÖ.)

Im untersuchten Gebiet kommen aktuell 15 Amphibienarten (Feuersalamander, Kammolch, Alpen-Kammolch, Teichmolch, Gelbbauchunke, Rotbauchunke, Erdkröte, Wechselkröte, Knoblauchkröte, Laubfrosch, Springfrosch, Grasfrosch, Seefrosch, Kleiner Wasserfrosch und Teichfrosch) und 10 Reptilienarten (Europäische Sumpfschildkröte, Rotwangen-Schmuckschildkröte, Blindschleiche, Mauereidechse, Zauneidechse, Smaragdeidechse, Ringelnatter, Schlingnatter, Äskulapnatter und Kreuzotter) vor.

Taxonomische Änderungen (Artstatus der „Kammolche“, früher nicht immer unterschiedene Unterarten) und Bestimmungsschwierigkeiten (bei den „Wasserfröschen“) erschweren jedoch den Vergleich zu früheren Nachweisen. Für einige Amphibienspezies (z.B. Laubfrosch und Kammolch) ist ein Rückgang sehr klar erkennbar, für andere liegen zu wenig Daten vor.

In der Vegetationsperiode 1998 erfolgte eine Untersuchung der Amphibienbestände in den Donau-Traun-Krems Auen im Stadtgebiet von Linz. Zielsetzungen waren die Erfassung und Verteilung der Arten und eine davon abgeleitete Gebietsbewertung. Weiters bieten die Amphibien aufgrund der Aufnahme aller heimischen Arten in die Roten Listen (mit unterschiedlichem Gefährdungsgrad) eine Argumentationshilfe für die Unterschutzstellung des Gebietes.

Als wesentlichstes Ergebnis ist die hohe Wertigkeit des Gebietes für Amphibien anzuführen. Es ist mit Abstand der bedeutendste Lebensraum für Amphibien innerhalb des Stadtgebietes von Linz (Ausnahme Wechselkröte) und besitzt überdies mit dem einzigen Vorkommen der Rotbauchunke in Oberösterreich und einem der drei bekannten Bestände der Knoblauchkröte auch landesweite Bedeutung. Mit 12 Amphibientaxa (11 Arten und der Hybrid Rana klepton esculenta) und teilweise sehr großen Beständen zählt das Gebiet zu den artenreichsten Amphibienlebensräumen Oberösterreichs. Dennoch sind einzelne gefährdete Arten wie der Laubfrosch stellenweise im Rückgang begriffen, andere besitzen nur mehr sehr kleine Vorkommen (Kamm-Molche). Um die Amphibienbestände, speziell der selteneren und gefährdeteren Arten zu erhalten und zu fördern werden konkrete Vorschläge angeführt.

Bei den Reptilien hat sich die Artenzahl durch den Nachweis der Rotwangen-Schmuckschildkröte (ausgesetzte Exemplare) erhöht. Da es sich um eine faunenfremde Spezies handelt, die in Konkurrenz zur heimischen Herpetofauna steht, sind die Vorkommen negativ zu bewerten.

Die ausgesetzten Mauereidechsen (Urfahrwänd) scheinen sich gut integriert zu haben. Der Bestand der Smaragdeidechse in der Urfahrwänd war 1993 bedenklich klein (KUTZENBERGER 1996), Managementmaßnahmen für dieses Naturschutzgebiet sind notwendig.

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