Ameisenfauna

Die Ameisenfauna des Stadtgebietes von Linz wurde von 1992 bis 1997 flächendeckend kartiert. Im Stadtgebiet von Linz konnten 49 Ameisenarten nachgewiesen werden, wobei eine davon eine eingeschleppte Form ist, die nur in Häusern vorkommt. Das Untersuchungsgebiet kann für österreichische Verhältnisse als relativ artenreich bezeichnet werden.

Es ist klar erkennbar, dass die Artenzahlen in den landwirtschaftlich genutzten Teilen des nördlichen und südlichen Stadtgebietes höher liegen als in den urban geprägten Bereichen. Vor allem in den Quadranten, in denen verschiedene Strukturen nebeneinander vorkommen, finden sich die höchsten Artenzahlen. Allerdings gibt es auch in einigen innerstädtischen Arealen Rasterflächen mit vielen Ameisenarten. Diese repräsentieren ebenfalls Standorte mit einer hohen Diversität an Lebensräumen und befinden sich meist am Rand des Stadtgebietes.

Als Gründe für die Abnahme der Artenzahl der Ameisen entlang des urbanen Gradienten werden vor allem die Reduktion der Strukturvielfalt in den Biotopen sowie Störungen und Beschädigungen der Nester durch Pflege- und Nutzungsmaßnahmen erkannt.

Besonders wertvolle Lebensräume sind der Eichentrockenwald der Urfahrwänd, die Traun- und Donauauen, die verstreuten Magerrasenflächen und einzelstehende Mostobstbäume. Aber auch langsam gewachsene und differenziert ausgebildete Lebensräume des besiedelten Bereichs können durchaus eine reiche Ameisengesellschaft besitzen.

Artikel zum Thema im Naturkundlichen Jahrbuch Stadt Linz 44 (1998) (PDF | 14,55 MB) J. AMBACH: Verbreitung der Ameisenarten (Hymenoptera: Formicidae) im Linzer Stadtgebiet (Oberösterreich) und ihre Bewertung aus stadtökologischer Sicht

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