Moosflora
Alter Zaunpfeiler mit Moos bewachsen
Gemeines Weißmoos (Leucrobryum glaucum)
Peitschen-Gabelzahnmoos (Dicranum flagellare)
Eichhörnchenschwanz-Weißzahnmoos (Leucodon sciurioides)
Kegelkopfmoos (Conocephalum conicum)
Moose in einem Waldhang
Im Zuge dieser in den Jahren 1999–2001 laufenden Untersuchung konnten in Linz 319 Moosarten, das sind 31,3 % der in Österreich vorkommenden Arten, gefunden werden. 63 Arten sind gefährdet, das entspricht 13,9 % aller in Österreich gefährdeten Arten. 49 historisch genannte Moose konnten bei der aktuellen Kartierung nicht mehr gefunden werden, darunter sind auch 31 gefährdete Arten.
Innerhalb der dicht besiedelten Bereiche sind Parkanlagen (95 Arten), Befestigungsanlagen (81 Arten) und Industriegebiete (75 Arten) bemerkenswert artenreich. Mit 108 Arten sind die Fließgewässer und ihre Ufer der an Moosen artenreichste Standorttyp. Dies kommt von der großen Vielfalt an Substraten (saure und basische Gesteine), hoher Luftfeuchtigkeit in der Umgebung der Flüsse und einer großen Anzahl fast unberührter Lebensräume im Norden der Stadt. Brachen, besonders jene innerhalb großer Industrieanlagen (zum Beispiel VOEST), sind mit 105 Arten ebenfalls sehr wichtige Lebensräume. Der lokale „Hot-Spot“ für Moose sind die „Freinbergwände“. 150 Arten konnten hier gefunden werden. Beschattung, relativ hohe Luftfeuchtigkeit, die Substratvielfalt und kaum menschliche Störung erklären diesen Artenreichtum.
Gleichzeitig wurde, weil Moose sich auf Grund ihrer anatomisch-morphologischen Voraussetzungen als Bioindikator besonders eignen, der „SO2-Gehalt“ und die atmosphärische Schwermetalldeposition anhand von Moosproben für folgende Schwermetalle analysiert: Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Cobalt, Eisen, Kupfer, Molybdän, Nickel, Quecksilber, Titan, Vanadium, Zink. Linz als „Stahlstadt“ hat infolge ihrer zahlreichen Umweltschutzmaßnahmen in den letzten Jahren erreicht, dass es zu einer deutlichen Minderung der Schwermetall-Emission kam, was sich durch diese Moosanalyse bestätigt hat. Auffällig erhöhte Werte bei Blei und Kupfer etwa, sind an industrienahen Probepunkten und in der Nähe verkehrsreicher Zonen anzutreffen. Allgemein sind die Werte als gering einzustufen.