Eisvogel und Zwergtaucher im Europaschutzgebiet

Eisvogel und Zwergtaucher, zwei Vogelarten die als Wintergäste und Brutvögel regelmäßig im Europaschutzgebiet Traun-Donau-Auen anzutreffen sind. Da man bei diesen beiden Arten immer nur von einer Brutbestandsschätzung ausging, wurde dies zum Anlass genommen, den Brutbestand dieser beiden Arten einmal genauer festzustellen. Im Frühjahr 2011 wurde somit eine Kartierung besonders an potentiellen Eisvogel- und Zwergtaucher-Gewässern im Schutzgebiet durchgeführt.

Eisvogel

Eisvögel kann man das ganze Jahr über an den Gewässern im Schutzgebiet antreffen. Brutplätze sind, ausgenommen an der Krems, kaum vorhanden. So wurden nur vier Brutreviere festgestellt. Zwei an der Krems und zwei am Mitterwasser. Speziell der untersuchte Abschnitt der Krems würde sich als Eisvogellebensraum besonders eignen, da hier durch die immer wieder auftretenden Hochwässer Steilufer geschaffen werden, in die sie Brutröhren graben könnten. Weiters gibt es viele Tümpel und Seichtwasserflächen, in denen Kleinfische ausreichend Nahrung bieten. Leider stellte sich heraus, dass gerade dieser Abschnitt von Erholungsuchenden, Sonnenhungrigen und anderen Freizeitnutzern regelmäßig aufgesucht wird, wodurch erhebliche Störung verursacht wird. An den Ufern des Mitterwassers befinden sich kaum Steilufer zur Anlage von Brutröhren, da hier keine Hochwässer mehr auftreten und somit keine Steilufer mehr entstehen! Die Ufer sind, ausgenommen von einigen wenigen Bereichen, wo sich aktuell die Brutplätze befinden, meist flach und mit üppigem Kraut und Gebüsch überwachsen.

Gefährdung

Als limitierender Faktor besonders an der Krems sind Störungen durch Freizeitnutzer anzusehen. Am Mitterwasser besteht ein großer Mangel an Steilufern.

Zwergtaucher

Die Bestandserfassung beim Zwergtaucher gestaltete sich schwierig, da Zwergtaucher insbesondere während der Brutzeit ein sehr verstecktes Leben führen. Dennoch konnten neun Reviere (Brutpaare) festgestellt werden, von denen fünf Paare erfolgreich gebrütet und fünfzehn Junge aufgezogen haben. „Nichtbrüter“ oder Paare die keine Jungen hatten, fanden sich am Beginn des Mitterwassers am Großen und Kleinen Weikerlsee. Hier könnten die regelmäßigen Störungen durch Freizeitnutzer und Angler ein Brüten verhindert haben. Zur Brutzeit bevorzugen Zwergtaucher vegetationsreiche Flachwasserbereiche, die gute Versteckmöglichkeiten und ein reichliches Nahrungsangebot an Jungfischen, Insekten und aquatischen Wirbellosen aufweisen. Diese Habitatansprüche finden Zwergtaucher vor allem im Mitterwasser, bevorzugt im Bereich Angerhaufen und speziell im Gewässerabschnitt Schweigau ab der Überfahrt bis zur Brücke bei den Auseen, wo sich auch die Reviere und Brutplätze verdichten. Die in diesem Bereich vorgefundenen Schwimmnester waren aus Pflanzenteilen aufgeschichtet und an Schilfstängeln oder anderen Wasserpflanzen befestigt. Die Nester befanden sich entweder im Randbereich von Röhricht oder in der dichten Verlandungsvegetation, gut versteckt.

Gefährdung und Schutzmaßnahmen

Zwergtaucher sind zur Brutzeit sehr störungsanfällig und daher auf ruhige Gewässer angewiesen. Da an Gewässern im Schutzgebiet das Fischen vom Ufer aus erlaubt ist, werden durch Angler, aber auch durch sonstige Freizeitnutzer erhebliche Störungen verursacht, weil die Uferbereiche und Schilfgürtel an den Seen und am Mitterwasser regelmäßig aufgesucht werden. Zum Schutz sollten Zonen ausgewiesen werden, in denen zur Brutzeit von Anfang April bis Ende Juli menschliche Aktivitäten unterbleiben müssen.

Artikel zum Thema im ÖKO.L 33/4 (2011) (PDF | 1,19 MB) H. RUBENSER: Bestandserfassung von Eisvogel (Alcedo atthis) und Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) im Europaschutzgebiet Traun-Donau-Auen

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