Pflanzen- und Taillenwespen
Feldwespe (Pollistes sp.)
Feldwespennest in einer alter Wildbienennisthilfe im Botanischen Garten Linz.
Pflanzenwespe (Symphyta)
Grabwespe (Sphecidae)
Raupen der Weidenblattwespen (Pteronus salicis)
1999 wurde die Hymenopterenfauna ausgewählter Familien in 12 unterschiedlichen Lebensräumen im Stadtgebiet von Linz sowie der „Pleschinger Sandgrube“ kartiert. Drei der hier gefundenen Arten (Pristaulacus gloriator (Aulacidae), Symmorphus angustatus (Eumenidae) und Nitela fallax (Sphecidae)) sind neu für die Fauna von Oberösterreich. Als artenreichste Flächen erwiesen sich strukturreiche, halboffene Biotope in warmen Lagen.
Unter den Aculeata überwiegen Bewohner trocken-warmer Lebensräume. Deshalb ist deren Artenzahl im Stadtgebiet von Linz, das für Oberösterreich sehr wärmebegünstigte Gebiete einschließt (vergleiche DVORAK u. a. 1993), sehr hoch. So konnten rund 84 % der oberösterreichischen Sphecidae- und etwa 86 % der Eumenidae-Arten aus Linz nachgewiesen werden.
Dieser hohe Prozentsatz beruht sicherlich nur zu einem geringen Teil auf der langjährigen und intensiveren Sammeltätigkeit vieler Entomologen im Linzer Stadtgebiet als in anderen Teilen Oberösterreichs, sondern überwiegend auf den günstigen klimatischen Bedingungen sowie der Vielfalt unterschiedlicher Lebensräume.
Relativ viele Arten wurden entweder ausschließlich oder überwiegend in Linz und Umgebung (oberösterreichischer Zentralraum) gefunden. Deshalb hat Linz eine große Verantwortung für den Schutz aculeater Hymenopteren. Wie ein Vergleich älterer mit neueren Aufsammlungen ergibt, sind die Bestände einiger Arten deutlich zurückgegangen bzw. manche Arten dürften vollständig verschwunden sein. Für den Rückgang von Arten können natürliche Arealveränderungen verantwortlich sein, doch trifft in den meisten Fällen sicher ein anthropogen bedingter Verlust geeigneter Lebensräume zu.
Da sich unter den Symphyta und unter den Terebrantes zahlreiche Arten kühlerer Gebiete, die in Oberösterreich vorwiegend auf die Alpen sowie höheren Lagen des Mühlviertels beschränkt sind, befinden, ist der Linzer Anteil an der Gesamtartenzahl des Bundeslandes für diese Gruppen niedriger. Genauere Zahlen lassen sich derzeit für die artenreicheren Familien nur schwer abschätzen.