Libellenarten
Die vorliegende Arbeit stellt eine flächendeckende Untersuchung der Libellenvorkommen des Stadtgebietes von Linz zuzüglich der Steyregger Donauauen dar.
Die Größe des Untersuchungsgebietes beträgt 101 km2 (96+5). Es wurden insgesamt 205 Stillgewässer und 98 km Fließgewässer untersucht.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt die großen Veränderungen die besonders bei Donau und Traun vor sich gingen. Die Auen dieser beiden Flüsse belegten einst 1/3 der Fläche des gesamten Stadtgebietes. Das verbliebene Viertel dieses Auwaldes beherbergt heute die wichtigsten Libellenlebensräume auf Linzer Stadtgebiet.
Von 53 im Untersuchungsgebiet bisher nachgewiesenen Libellenarten wurden 48 aktuell nachgewiesen und 37 davon mit wahrscheinlich oder sicher autochthonem Vorkommen.
Die zoogeographische Analyse brachte zutage, dass deutlich mehr südliche als nördliche Arten vorkommen und die nördlichen stärker gefährdet sind.
Deutliche Hinweise auf einen Rückgang der Gesamtbesiedlung durch Libellen liefert die Analyse der Daten. Dabei ergibt sich, dass die Augebiete, vor allem die Donauauen, einen besonders wertvollen Lebensraum für Libellen im Untersuchungsgebiet darstellen. Fast 90 % der aktuell nachgewiesenen Arten konnten dort gefunden werden, darunter viele der gefährdeten Arten, von denen einige ausschließlich dort vorkommen.
Zwar zeigt die Anzahl der nachgewiesenen Arten ein gutes Bild für Linz, trotzdem darf nicht übersehen werden, dass über 50 % der insgesamt nachgewiesenen Libellenarten als lokal stark gefährdet bis verschollen bzw. sehr selten eingestuft werden müssen.
Gefährdung bzw. Fehlen von Arten lassen sich zum Teil auf Defizite an Lebensraumtypen zurückführen. So sind zum Beispiel Verlandungszonen mit Riedvegetation in unter Umständen temporären Gewässern fast nicht zu finden und damit auch die entsprechenden Libellenarten (z.B. manche Lestes-Arten).