Nachhaltigkeit der Waldflächen

Als Handlungsanleitung, wie sich der Wald auf dem Linzer Stadtgebiet in Zukunft entwickeln soll, erarbeiteten DI M. Forstner und Mitarbeiter ein flächendeckendes Waldnachhaltigkeitskonzept, wobei für das projektierte Naturschutzgebiet Traun-Donau-Auen ein Besucherlenkungskonzept, Vorschläge zu jagdlichen Belangen und zur Verbesserung der Auendynamik eingebracht wurden.

Im Zuge des vorgenannten Waldrenaturierungskonzeptes wurden 1326 Einzelbiotope hinsichtlich folgender Parameter untersucht:

  • Erhebung des aktuellen Waldzustandes („Ist-Zustand“)
  • Ermittlung der Naturnähe anhand der Baumartenzusammensetzung
  • Beschreibung der Defizite der einzelnen Waldbestände
  • Analyse der Wildverbiss-Situation
  • Ableitung des Zielwaldtyps („Soll-Zustand“)
  • Erstellung eines Maßnahmenkataloges (Waldbauliche Maßnahmen)

Zwei markante Ergebnisse seien beispielhaft dargestellt:
Wildschäden und naturferne forstliche Eingriffe (siehe 4.2.1) bewirken die stärksten Abweichungen von der Naturnähe im Linzer Raum. Vorrangig bei den Wildschäden sind die negativen Veränderungen in der Baumartenzusammensetzung der (Natur-)Verjüngung durch den Verbiss des Rehwilds. Nur von sekundärer Bedeutung sind Fegeschäden durch Rehwild und der Verbiss durch den Hasen.

Auf 62 % der Linzer Waldfläche besteht starker Verbiss, auf 22 % der Fläche mittlerer und auf nur 8 % der Fläche schwacher bzw. kein Verbiss. Die Ursachen für diese Wildschäden sind jedoch nicht beim Rehwild selbst zu suchen, sondern ausschließlich beim Menschen, von dem sie indirekt verursacht werden.

Generell ist festzustellen, dass die Naturnähe der Linzer Wälder nach ihrer Artenzusammensetzung auf 33,6 % der Waldfläche als gering, auf 38,6 % als mittel und auf 27,8 % als gut zu bezeichnen ist (Tab. 4).
     
Wird die Naturnähe der Linzer Wälder hingegen nach ihrer Alterszusammensetzung bewertet, so ist die Naturnähe der Linzer Wälder auf 54 % der Waldfläche als gering, auf 35 % als mittel und nur auf 11 % der Waldfläche als gut zu bezeichnen (Tab. 5).

Besonders naturnahe Bestände sind:

im Norden von Linz am Osthang und im nördlichsten Teil des Haselgrabens (Silberbach-Graben, Bruckbach-Graben), im Dießenleiten-Graben und im Höllmühlgraben,

im Süden von Linz in Teilen der Traun-Donau-Auen (v.a. Westteil), am Schiltenberg und in Wambach zu finden.

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