Winter-Wasservogelzählung
Kolbenente
Blässhuhn
Höckerschwäne
Teichhuhn am Pichlingersee
Silberreiher
Seit vielen Jahrzehnten werden in Österreich die überwinternden Wasservögel gezählt. Die erste Zählung fand übrigens 1956 in Oberösterreich statt. Die Winter-Wasservogelzählung gehört damit zu den am längsten laufenden Monitoringprogrammen in Österreich und wird seit 1970 von BirdLife organisiert. Die Naturkundliche Station beteiligt sich bereits 1983 an diesem Citizen Science Projekt, das hauptsächlich von ehrenamtlichen Vogelzählern durchführt wird.
Die Grundeinheit dieser Zählung bilden die sogenannten „Zählgebiete“ oder „Sites“, die aus einzelnen Gewässern (Seen oder Teiche) oder Gewässerabschnitte (Fließgewässer) bestehen. In Linz werden 17 Gewässer, zum Teil mit vielen Abschnitten begangen und die dort angetroffenen Wasservögel notiert.
Erfassungsmethode
Die Winter-Wasservogelzählung findet in Linz von September bis April jeweils einmal in der Mitte des Monats statt. Zu jedem Zähltermin wird jeder Site einmal besucht, also achtmal in einer Saison. Die Zählungen finden unter Tags statt, um soweit wie möglich Einflüsse von Schlafplatzflügen zu reduzieren. Die strikte Trennung von Tagesrast- und Schlafplatzbeständen ist aus Gründen der Vergleichbarkeit wichtig.
Gezählt wird nach der „Look-See-Methode“, wobei alle Individuen erfasst werden, die sich zur Zeit der Zählung im Zählgebiet aufhalten, abfliegen oder landen. Überfliegende Vögel ohne Gebietsbezug zählen nicht zum Rastbestand.
Wichtigstes Ziel ist die möglichst exakte Erfassung des im Gebiet anwesenden Rastbestandes der zu zählenden Arten. Gezählt wird dabei vom Ufer aus, was sichtbar ist oder akustisch wahrgenommen wird. Gezählt werden Schwimmvögel, Haus-Wassergeflügel und Zooflüchtlinge, Möwen, Schreitvögel, Limikolen, ufergebundene Vogelarten, wasserorientierte Insektenjäger, Taggreifvögel und sonstige Vogelarten. Die erfassten Daten werden anschließend digitalisiert und an BirdLife für die Auswertung der Winter-Wasservögel in Österreich weitergegeben.
Die Naturkundliche Station verfügt bei der Winter-Wasservogel Zählung über eine besonders große Datenmenge, da die Zählgebiete häufiger besucht werden, als dies österreichweit der Fall ist. Um die Daten der letzten 35 Jahre adäquat präsentieren zu können, ist ein Wasservogelatlas der Stadt Linz in Vorbereitung.
Noch mehr Infos zum Thema Winter-Wasservogelzählung bei BirdLife Österreich