Projekt "Linz tierisch"
Der oft dämmerungsaktive Feldhase (Lepus europaeus) lässt sich am Linzer Segelflugplatz auch bei Tag aus der Nähe sehen.
Das Männchen des Gemeinen Scheinbockkäfers (Oedemera femorata), erkennbar an den verdickten Hinterschenkeln, sitzt gerne auf Blüten.
Unsere häufigste Spechtart, der Buntspecht (Dendrocopus major) bewohnt Wälder, Parks sowie auch Gärten mit viel Alt- und Totholz.
Blindschleichen (Anguis fragilis) sind auch häufig in Gärten zu finden, wo sie sich auf die Jagd nach Raupen und Nacktschnecken machen.
Der Faulbaumbläuling (Celastrina agriolus) ist von April bis September häufig in der Nähe von Laubbäumen zu beobachten.
Die Ringeltaube (Columba palumbus) ist die größte heimische Taube und gut an ihren weißen Halsstreifen und Flügelbändern zu erkennen.
Die Naturkundliche Station der Stadt Linz und der Naturschutzbund Österreich haben mit Anfang Juli 2020 das Citizen-Science-Projekt „Linz tierisch“ ins Leben gerufen. Die vielfältige Tierwelt von Linz steht dabei im Mittelpunkt. Alle Naturinteressierten sind aufgerufen, mit offenen Augen durch Linz zu gehen, die heimische Fauna zu beobachten, zu fotografieren und sie auf dem online-Portal www.naturbeobachtung.at zu melden. Die WissenschafterInnen und MitarbeiterInnen der Naturkundlichen Station gewinnen dadurch wertvolle Erkenntnisse über die Linzer Fauna, die unter anderem zur Umsetzung von naturschutzfachlich relevanten Projekten genutzt werden sollen. Bitte unterstützen Sie uns dabei!
Vielfältige Naturräume in der Stadt
Städtische Naturräume rücken immer mehr in den Fokus des Natur- und Artenschutzes. Die Artenvielfalt in Städten übertrifft auf einer gleich großen Fläche die des Umlandes meist deutlich. Während als Ursachen für den Artenverlust in der Natur- und Kulturlandschaft die Habitatfragmentierung, die Vernichtung von Lebensräumen, die Intensivierung der Landwirtschaft und die hohen Mengen an Pestiziden zu sehen sind, entwickeln sich die urbanen Räume immer mehr zu Refugien und Rückzugbereiche für viele Wildtiere.
Finden zum Beispiel Wildbienen im Siedlungsbereich günstige Nahrungs- und Nistmöglichkeiten, können sie dort in größerer Anzahl und Artenvielfalt angetroffen werden als in der ausgeräumten Agrarlandschaft. Der Siedlungsraum ist durch die unterschiedliche Nutzung vielfältig strukturiert und weist daher eine Fülle verschiedener ökologischer Nischen auf.
Parks, Friedhöfe, Brachflächen, Gärten, Stadtwälder, Gewässer und vor allem der Botanische Garten in Linz sind als besonders vielfältige Lebensräume anzusehen. Der derzeitige, weltweite und rapide Artenverlust zeigt uns deutlich, wie wichtig Erhaltungs- und Schutzmaßnahmen für artenreiche Habitate und Tierarten auch in Linz sind. Diese sind jedoch nur dann sinnvoll möglich, wenn die Arten auch bekannt sind. Wir möchten Sie daher um Ihre Mithilfe bei der Erhebung der in Linz vorkommenden Tierarten bitten, da wir von der Naturkundlichen Station dieses Vorhaben nicht alleine stemmen können. Melden Sie daher Ihre Beobachtungen am besten mit Foto unter www.naturbeobachtung.at.
Freude am Melden ist wichtig
Als MelderIn müssen Sie die Arten nicht unbedingt kennen oder selbst bestimmen können. Bei naturbeobachtung.at gibt es zu jeder Tiergruppe ExpertInnen, die an Hand des mitgemeldeten Fotos die Arten bestimmen oder die Bestimmung der Melderin oder des Melders bestätigen. Darüber hinaus kann man sich auf der Plattform mit anderen Naturinteressierten austauschen und erhält Informationen über die Linzer Tierwelt, denn zu den meisten Arten sind Steckbriefe auf der Homepage vorhanden. Gleichzeitig erhalten wir von der Naturkundlichen Station wertvolle Unterstützung bei der Kartierung der Linzer Fauna. Es profitieren also alle von diesem Citizen-Science-Projekt!
naturbeobachtung.at – die Projektbasis
naturbeobachtung.at ist im Naturbereich Österreichs älteste online-Meldeplattform und vor allem aufgrund des gut funktionierenden Netzwerkes aus erfahrenen Plattformbetreibern, begeisterten NaturbeobachterInnen und aktiven ExpertInnen in dieser Form einzigartig.
Auf der online-Plattform können alle Sichtungen über eine einfache Eingabe-Maske eingetragen werden. Es wird gefragt, welche Tierart von wem wo, wann und in welcher Anzahl gesehen wurde. Wer möchte, kann seinen Fund weiter präzisieren, zum Beispiel indem er die Fundstelle genauer beschreibt, die Koordinaten eingibt oder eine die Uhrzeit zur der Beobachtung einträgt. Ganz wichtig ist es, ein Belegfoto mit hochzuladen, denn diese Bilder sind notwendig, um die Bestimmung oder die Bestätigung durch die ExpertInnen zu ermöglichen. Die so geprüften Beobachtungsdaten verfügen dann über die Qualität, um in wissenschaftlichen Publikationen Eingang zu finden.
Um die Eingabe Ihrer Fundmeldungen aus Linz noch attraktiver und bequemer zu gestalten, gibt es zusätzlich zur Homepage eine leicht bedienbare Melde-App fürs Handy, bei der man die Sichtungen direkt vor Ort melden kann. Sie werden merken: das Melden ist ganz einfach und es macht Spaß. Probieren Sie es aus!
Doch auch für alle nicht Linzer und Linzerinnen gilt, bitte melden Sie Ihre Beobachtungen unter www.naturbeobachtung.at, denn jede Meldung erhöht den Wissensstand über die heimischen Tierarten.