Nächtliche Besucher*innen im Botanischen Garten!

Am 2. Juni und 14. Juli 2023 konnten die Expert*innen der KFFÖ (Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich) im Rahmen des Klimafonds Projektes „Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die Fledermausfauna der Stadt Linz im Hinblick auf die Veränderungen im Arteninventar, die relevanten Häufigkeiten und ihre Ökosystemleistung“ mindestens 4 Fledermausarten im Botanischen Garten in Linz nachweisen, die den Garten nutzten oder zumindest vorbeigeflogen sind.

Mit Hilfe des Netzfangs wurden insgesamt 35 Fledermäuse aus zwei Arten gefangen, vermessen, bestimmt und natürlich wieder freigelassen. Konkret handelte es sich um Individuen der Weißrand- und Alpenfledermaus (Pipistrellus kuhlii und Hypsugo savii). Durch den Einsatz eines batcorders, der die Aufzeichnung von Ultraschalllauten ermöglicht, konnte zusätzlich die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) sicher bestimmt werden. Die meisten Rufe stammten vom Artenpaar Weißrand/Rauhhautfledermaus und der Weißrandfledermaus. Akustische Nachweise von Mausohr-Arten (Myotis) wurden nur vereinzelt registriert, möglicherweise flogen sogar Vertreter*innen aller sieben möglichen Arten.

Im Botanischen Garten herrscht also auch in der Nacht reges Treiben! 

Wie kann jede*r von uns Fledermäuse und ihren Lebensraum schützen?

  • Garten- und Hausbeleuchtung auf das benötigte Minimum reduzieren (Dauer, Intensität, beleuchtete Fläche)
  • Anbringen von Ersatzquartieren (Fledermausbretter, -kästen, Hohlziegel) 
  • Anlegen naturnaher und strukturreicher Gärten mit heimischen Pflanzen: Blumenwiesen oder -streifen)
  • Nachtblühende Pflanzen für Nachtfalter setzen – Beutetiere der Fledermäuse
  • Stehenlassen von alten Bäumen mit Baumhöhlen und Totholz als Tagesverstecke
  • Wasserstelle anlegen – Fledermäuse jagen gerne in Gewässernähe
  • Katzen nicht während der Dämmerung bzw. nachts Ausgang gewähren
  • Bei Sanierungen: Vermeidung von Quartierverlusten, Öffnen von Dachböden (Einflugloch) – die KFFÖ bietet Hilfestellungen

Weitere Informationen finden Sie darüber hinaus auf der Homepage der KFFÖ (Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich)