Kröten auf Wanderschaft
Laichschnüre stammen immer von Kröten
Erdkröte
Aufstellen des Krötenzauns
Springfrösche (oben im Bild) und Erdkröten im Fangkübel
Am Beginn der Wanderung ist die Ausbeute groß.
Bald ist es wieder soweit, kaum werden die Nächte milder, zumindest aus Sicht der Frösche und Kröten beginnen sie mit der jährlichen Wanderschaft zu ihren Laichplätzen. Für viele ist es jedoch die letzte Reise, sie enden tot auf der Straße.
Mild und feucht
Frostfreier Boden, Abendtemperaturen ab 5 °C und Regen bedeuten gute Bedingungen für die kleinen Wanderer. Die ersten, die zu ihren Laichplätzen aufbrechen, sind Erdkröte, Grasfrosch, Teichmolch und Bergmolch. Um dort anzukommen, müssen Amphibien viele gefährliche Hindernisse wie Straßen überqueren. Tausende von ihnen verlieren dadurch jedes Jahr ihr Leben.
Die beste Lösung wäre oft der Bau von Leiteinrichtungen und Straßenunterführungen, sogenannten „Froschtunnels“, an den richtigen Stellen. Dadurch ist auch für die rückwandernden Lurche und andere Kleintiere ganzjährig und dauerhaft das gefahrlose Queren der Straße gesichert. Diese Variante ist aber kostenintensiv, weshalb sie nur selten realisiert wird.
Es gibt jedoch kostengünstige Alternativen, wie eine Geschwindigkeitsreduktion auf 30 Stundenkilometer, auf von den Tieren stark frequentierten Straßen und das Aufstellen von Amphibienzäunen, um das Überleben der Lurche zu sichern.
Krötentaxi in Linz
Entlang zwei besonders stark genutzter Wanderstrecken, Am Langen Zaun beim Wasserwald und an der Mönchgrabenstraße beim Schiltenbergwald stellen Mitarbeiter der Naturkundlichen Station Linz schon seit vielen Jahren Amphibienschutzzäune auf. Entlang der Zäune sind alle paar Meter Kübel eingegraben, in die die Amphibien auf der Suche nach einer Überquerungsmöglichkeit hineinfallen. Die Betreuung dieser Einrichtungen ist sehr aufwändig, da die Zäune während der Wanderungszeit täglich kontrolliert und die Tiere in den Kübeln über die Straße gebracht werden müssen.
Leider mussten in den letzten Jahren einige Strecken aufgegeben werden, da sich der Amphibienbestand drastisch reduziert hat. Dieser Rückgang ist vor allem dem Verlust von Lebensraum geschuldet, Feuchtflächen werden trockengelegt, Baugebiete werden ausgeweitet und auch die intensive Land- und Fortwirtschaft macht den Tieren das Leben schwer.
Doch gerade deshalb sind Amphibienzäune an Straßen eine entscheidende Maßnahme, um den verbleibenden Lurchen die Wanderung zu den Laichgewässern zu ermöglichen. Erfolgreiche Fortpflanzung sorgt dafür, dass sich Bestände wieder erholen und auch neue Gewässer besiedelt werden können.
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