Der Feuersalamander – flinker Schwanzlurch in Warntracht
Feuersalamander sind nachtaktiv und hauptsächlich in feuchten Laubmischwäldern zu finden.
Oft findet man die Tiere in schattigen Bereichen kleiner Fließgewässer.
Die gelben Flecken, die zur Warnung und Abwehr von Fraßfeinden dienen, sind bei jedem Tier ganz individuell.
Unverwechselbar zeigt sich der Feuersalamander (Salamandra salamandra) mit seinem gelben Fleckenmuster auf schwarzem Grund. Färbung und Zeichnung sind recht variabel und bei jedem Tier ganz individuell. Einzigartig für Amphibien ist auch seine Fortpflanzungsweise, denn nach der Paarung an Land und innerer Befruchtung findet die komplette Eientwicklung im Mutterleib statt. Die kiementragenden Larven, meist 30 bis 80 Stück, bei denen bereits Vorder- und Hinterextremitäten ausgebildet sind, werden von den Weibchen in Flachwasserbereiche von Bächen abgesetzt. Mitte Juli bis September verlassen die Jungtiere dann das Gewässer, um ein geeignetes Winterquartier zu suchen.
Kräftiges Kerlchen
Der relativ große und kräftige Salamander kann eine Länge bis zu 20 Zentimeter und ein Gewicht von über 40 Gramm erreichen, je nach Jahreszeit und Futterangebot. Er ist dabei nicht wählerisch, gefressen wird alles, was überwältigt werden kann, vor allem Schnecken, Spinnentiere, Tausendfüßer, Würmer und Käfer. Auch die Larven leben räuberisch von Insektenlarven und Kleinkrebsen.
Mit fünf Jahren wird der Feuersalamander geschlechtsreif und kann ein Alter von über 20 Jahren erreichen.
Warnung und Schutz vor Feinden
Seine intensive schwarz-gelbe Zeichnung dient vor allem der Warnung und Abwehr von Fraßfeinden. Die Ohrdrüsen (Parotiden), die sich direkt hinter den Augen befinden, und Drüsen am Rücken sondern ein Hautgift ab, das ihn einerseits vor Infektionen schützt, aber andererseits für Feinde tödlich wirken kann, wenn sie versuchen den Lurch zu verschlucken. Für die menschliche Haut ist das Gift allerdings harmlos, dennoch sollte ein direkter Kontakt mit Augen und Schleimhäuten vermieden werden, da es zu Krämpfen und Erbrechen führen kann.
Die deutsche Bezeichnung der Art geht auf den Aberglauben zurück, dass dieser Lurch Feuer überleben und sein giftiges Hautsekret die Glut löschen würde. Schon die alten Römer hatten davor gewarnt, dass der Feuersalamander mit seinem Gift „ganze Völker vernichten“ könne, und noch im Mittelalter unterstellte man ihm eine abnorme Giftigkeit – In den Brunnen gefallene Tiere sollten das Wasser vergiften, der bloße Hauch seines Atems Menschen töten.
Gefährdung
Die überwiegend nachtaktive, feuchtigkeitsliebende Art ist hauptsächlich in Laubmischwäldern in mittleren Höhen von 200–400 Metern zu finden, die von fischfreien Quellbächen und Quelltümpeln durchzogen sind. Oft kann man den in Oberösterreich vollkommen geschützten Feuersalamander in der unmittelbaren Nähe von kleinen Fließgewässern mit Flachwasserzonen antreffen.
Der Verlust beziehungsweise die Zerschneidung seines Lebensraumes stellt für ihn die größte Gefahr dar, auch der Eintrag von Düngemitteln und der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden wirkt sich negativ auf die Bestände aus. Nun droht ihm vielleicht noch eine weitere Gefahr. Hautpilze, sogenannte Chytridpilze wurden über aus Asien importierte Molche nach Europa eingeschleppt und konnten auch schon in Deutschland nachgewiesen werden. Ist der Salamander erst einmal infiziert, stirbt er meist innerhalb weniger Tage. Laut derzeitigem Wissensstand kommt der Pilz noch nicht in Österreich vor.
Höhlentier des Jahres 2023
Die aktuelle Gefährdungssituation, der Feuersalamander wird in Österreich bereits untern den gefährdeten Amphibienarten geführt, und die Tatsache, dass die Tierart auch für den Laien leicht erkennbar ist, bescherten ihm die Kür zum „Höhlentier des Jahres 2023“. Dieser Wahl durch den Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher schließen sich der Verband Österreichischer Höhlenforscher (VÖH) und die Schweizer Kollegen und Kolleginnen an.