Wintergäste
Buchfinken sind im Herbst in großen Schwärmen anzutreffen.
Gimpel aus dem Norden werden auf Grund ihres Rufes „Trompetengimpel“ genannt.
Im Winter ernährt sich die Wacholderdrossel ausschließlich von Früchten.
Am Futterhäuschen lassen sich Erlenzeisige gut beobachten.
Wunderschön gefärbt – das Erlenzeisig-Männchen
Für manche Vogelarten ist bei uns der Süden
Aufmerksame Beobachter werden bei Spaziergängen oder im eigenen Garten vielleicht schon den einen oder anderen winterlichen Gastvogel entdeckt haben, der bei uns eine Zeitlang sein Quartier aufschlägt. Den Sommer verbringen diese Vögel im hohen Norden Europas und Asiens, wird es dort jedoch kälter, kommen sie zu uns, um hier den Winter zu verbringen. Das liegt nicht nur an den milderen Temperaturen, sondern auch am reicheren Nahrungsangebot. Längeres Tageslicht bietet zudem mehr Zeit für die Futtersuche. Bergfink, Erlenzeisig und Wacholderdrossel kommen auch gerne ans Futterhäuschen und können dort aus nächster Nähe studiert werden.
Zweimal im Jahr wird umgezogen
Brut- und Überwinterungsgebiete vieler Vogelarten liegen nicht am selben Ort. Bieten sibirische Brutreviere beispielsweise für die Sommermonate ungestörte Landschaften mit reichem Nahrungsangebot, so stellen sie im größten Teil des Jahres eine karge, lebensfeindliche Welt dar. Zugvögel nutzen die Vorteile unterschiedlicher Regionen und können so Gebiete nutzen, in denen sie als Standvogel keine Überlebenschancen hätten.
Manche Arten legen dabei Strecken von über 10.000 km zurück und das zweimal im Jahr!
Unsere Region dient vielen Singvögeln wie Amseln, Meisen und Sperlingen ganzjährig als Lebensraum. Sie sind sogenannte Standvögel. Manche unserer Brutvögel wie der Weißstorch, Rauchschwalben, Mehlschwalben und Mauersegler ziehen im Winter nach Süden und wieder andere Arten kommen aus kälteren Regionen zu uns. Das sind neben Bergfink, Wacholderdrossel und Saatkrähe auch etliche Gänse- und Entenarten.
Bei Gimpel und Buchfink möchte man gar nicht meinen, dass es sich auch bei ihnen um Zugvögel handelt. Es sind jedoch ab Herbst wesentlich mehr Buchfinken in den Wäldern und Parks zu sehen, da sich zu den ganzjährig bei uns lebenden noch die nördliche Verwandtschaft dazugesellt. Ganz ähnlich verhält es sich auch beim Gimpel, hier fliegt im Winter die nordische Unterart ein. Optisch ist diese so gut wie nicht von den hier brütenden Vögeln zu unterscheiden, ihr markanter Ruf, der an den Ton einer Plastikspielzeugtröte erinnert, hat ihnen den Beinnamen „Trompetengimpel“ einbracht und lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass es sich hier tatsächlich um die Gäste aus dem Norden handelt.
Verschiedene Strategien führen zum Erfolg
Bei uns in der Übergangszone gibt es etliche Vogelarten, von denen ein Teil auch im Winter vor Ort bleibt, während andere der gleichen Art in südlichere Gefilde abziehen. Sie nutzen unterschiedliche Strategien, um mit dem Winter umzugehen und beide haben ihre Vorteile. Der Winter kann zwar auf Grund der Kälte und Nahrungsknappheit eine Gefahr für die hiergebliebenen Vögel darstellen, dafür sind sie im zeitigen Frühjahr schon vor Ort und können sich die besten Brutplätze sichern. Ziehende Tiere finden im Überwinterungsgebiet genügend Nahrung, müssen dazu aber den kräftezehrenden Zug überstehen und sind später im Brutgebiet, als ihre Artgenossen.
Wenn Ihnen Wintergäste oder auch andere Tiere auf Ihren Spaziergängen oder in Ihrem Garten in Linz vor die Linse kommen, melden Sie diese doch im Rahmen des Projektes „Linz tierisch“.